Pressebericht vom Rhein-Sieg-Anzeiger
Eine Traube aus bunten Luftballons hing über der Bühne der Rhein-Sieg-Halle. Sie war dem Logo der „Elterninitiative krebskranker Kinder St. Augustin“ (EKKK) nachempfunden, die mit einer großen Benefiz-Gala ihr 30-jähriges Bestehen feierte. Unter dem Motto „Helfen schenkt Zuversicht“ ist die Initiative für die Krebspatienten der Kinderklinik da, besonders, wenn die Gesundheitssystem an seine Grenzen kommt, sagte die langjährige Vorsitzende Manuela Melz, die in ihrer Rede vor allem den vielen haupt- und ehrenamtlichen Unterstützern dankte.
Überschattet wurde die Feier von der ungewissen Zukunft der Kinderklinik. „Wie immer es mit der Klinik weiter ausgeht, wir machen weiter!“, stellte Manuela Melz klar. Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Klaus Schumacher gaben sich gemeinsam kämpferisch: „Wir werden nichts unversucht lassen, um die Klinik in Sankt Augustin zu halten.“ Schuster sprach von guten Gesprächen und kündigte ein Ergebnis für spätestens Anfang Dezember an. Klaus Schumacher, von Moderator Christopher Brüske angesichts seines bevorstehenden 20-jährigen Amtsjubiläums als „Robert Mugabe des Rhein-Sieg-Kreises“ tituliert, betonte ebenfalls: „Wir werden das schaffen!“
In den vergangenen 30 Jahren wurden von der Initiative 156.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet und dabei 650 kleine Patienten und ihre Familien unterstützt. Ende 1989 hatte alles mit einfachen Dingen wie bequemen Stühlen und Kappbetten für die Eltern begonnen, erinnerte sich die stellvertretende Vorsitzende Astrid Schulz: „Man sagte ja: bei kranken Kindern sind Eltern die beste Medizin.“ Später wurde die Spielstation „Silberinsel“ eingerichtet, in der die kleinen Patienten unter der Anleitung von Erziehern den Tag verbringen. „Wir begrüßen alles, was vom Krankenhausalltag ablenkt“.
Seit dem vergangenen Jahr verfügt die Elterninitiative über ein halbes Haus aus einer Erbschaft, in dem sie Eltern während der dramatischsten Therapiephase ihrer Kinder unterbringen kann. Ein wichtiger Ort für die Familien, um wieder Kraft zu tanken, weiß Schulz: „Die Kinder spüren ganz genau, wen ihre Eltern traurig sind!“ Familien werden beraten und im Einzelfall auch finanziell unterstützt. Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit auch den Geschwisterkinder: „Diese leiden oft still. Auch um sie muss man sich kümmern.“ Das alles verursacht Kosten, vor allem im Personalbereich. Das jährliche Budget von rd. 250.000 Euro können die gut 200 Vereinsmitglieder nicht alleine aufbringen.
Die Jubiläumsgala ist da ein wichtiger Baustein. 165 gestiftete Tombolapreise im Gesamtwert von 10.000 Euro wollten unter die Besucher gebracht werden. Zusätzlich zu einem großen Buffet kamen die Besucher in d in den Genuss einer hochkarätigen Bühnenshow, das von der Zaubertrixxern bis zum Sinfonia-Orchester Rhein-Sieg reichte. Höhepunkt sollte der Auftritt der Sängerin Makeda werden, die in diesem Jahr den 2. Platz beim deutschen ESC-Vorentscheid gewann.